Reisebau

Hier kommt Kategorie Nummer 3. Diese hat zwar nicht besonders viel mit Hula Hoop zu tun, wird aber einen wichtigen Teil unserer Reise ausmachen: „Unsere Garten und Bauprojekte beim WWOOF´en“. Michel und ich werden viele verschiedene Aufgaben bekommen und bestmöglichst versuchen diese zu bewältigen. Wie wir das machen, werde ich hier beschreiben und erklären. Dann fange ich direkt einmal bei den Reisevorbereitungen und dem Busausbau an:

Innenausbau (Isolierung, Wände)

Wir haben uns eine 308 Mercedes Benz Feuerwehr gekauft, die bereits ein H-Kennzeichen besitzt. Für uns steuerlich super, aber versicherungstechnisch ist es seid 2 Jahren komplizierter mit den Oldtimern. Man muss bestimmte Kriterien erfüllen und  auf eine Kilometer Begrenzung pro Jahr achten. Jetzt haben wir aber das Bürokratische hinter uns gelassen und gehen an den Um-&Ausbau.

Für die Isolierung hat sich Michel von seinen Freunden und dem Internet gut beraten lassen. Mit Armaflex konnten wir zu Zweit innerhalb eines Tages den kompletten Bus isolieren. Durch seine Selbstklebefunktion kann keine Luft mehr zwischen Metall und Isolierung geraten (siehe Bild 2). Der Fußboden ist Dämmmaterial frei, da wir uns für Klickparket aus Korkmaterial entschieden haben.

Die Holzprofil-Dachfläche hat uns ca. 2 Tage gekostet, war dafür aber am günstigsten. Mit der Saunaoptik wirklich sehr wohnlich und somit für Tüftler genau das Richtige (siehe Bild 3)! Das Bett besteht aus einem Stecksystem und ist binnen weniger Minuten einfach zu entfernen (siehe Bild 4). Leider kann man nicht aufrecht drin sitzten. Dafür haben wir aber wirklich enormen Stauraum darunter. Nicht zu vergessen ist mein extra integriertes Hula Hoop Fach. Jetzt kann ich wirklich 20 Hula Hoop Reifen mitnehmen und bin darüber unglaublich glücklich!

Das Bett

Nachdem wir uns viele verschiedene Meinungen über die Bettkonstruktion eingeholt haben, ist die Entscheidung auf ein nicht klappbares, sondern fest installiertes Bett gefallen. Halt stop! Das muss genauer beschrieben werden, denn es ist ein steckbares Bett, welches bei Bedarf komplett herausgenommen werden kann. Wenn man es also im Bus das Bett haben möchte, werden alle Einzelteile, die mit Leisten und Schienen bestückt wurden, zusammen gesteckt. Dafür haben wir Birke-Multiplexplatten verwendet. Für die Liegefläche in Stärke 10 mm, für alles Andere in 4-6 mm. Deshalb gibt es eine Trennwand im Gepäckbereich, damit diese sich nicht durchdrückt. In den schönen Korkfußboden, der gleichzeitig super Isoliert, sich toll saubermachen lässt und überraschend robust ist, sollte natürlich nicht gebort werden. Auch hier gibt es ein ausgearbeitetes Schienenstecksystem, welches um die Radkästen und eine fest eingebaute Box gelegt wird und das Rutschen der Stütz-/Trennwand verhindert. Damit beim beladen des Stauraums diese Multiplexplatten nicht zu schnell abgenutzt werden, schützen die Messing-Profilleisten die Kanten. Schiebetüren verhindern, dass die Ladung nach vorne fliegen kann. Die Matratze wurde komplett eingerahmt mit 1 cm Matratzenüberstand, damit man sich beim Ein- und Aussteigen nicht stößt. Leider kann man im Bett nicht gerade sitzten, dafür ist der Stauraum enorm. Ziemlich aufwendig, dafür super praktisch! Schöne Träume wünschen wir euch auch…

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Rostschutzaktion

Vor der Reise war es uns wichtig die Löcher in der Karosserie zu stopfen und den Rost zu entfernen. Durch die langen Wartezeiten und vielen Schichten, die aufgetragen werden, haben wir insgesamt drei Tage gebraucht. Gestartet wurde mit der Drahtbürste, um jeglichen Rost und Schmutz zu beseitigen. Danach folgt der Rostumwandler, auf den der Langzeitrostschutz kommt und dann wird nur noch lackiert! Dafür haben wir Tante Tüti mit Zeitungspapier abgeklebt (Während dessen habe ich einen Zeitungsartikel gefunden, der das Kulturprogramm von Brandenburg und Berlin auflistete. Gefundenes Fressen für mich, da mal wieder nur Männer auf dem Bild abgebildet wurden!).
Wir hatten Glück mit der Lackfarbe, die sehr gut zu unserem alten etwas verblichenen Lack passt. Für die Reise wird es ein guter Schutz sein und wir müssen uns hoffentlich erst wieder danach Gedanken um den Rost machen. Nebenbei wurde der Verschluss von unserem Rollo von Michels Opa repariert und das Tor von innen komplett von Michels Papa, für ein tolles Wohlfühlgefühl beim Schlafen mit offenem Rollo, poliert!

Processing Area in Brosso, Norditalien

Auf unserem ersten Workaway Permakultur Projekt in Norditalien bei unseren Hosts Frida & Simon, gab es für Michel das erste größere Bauprojekt – Die Processing Area – Innerhalb von fünf Tagen wurde der 4,30 x 3,30 x 3 m (lxbxh) überdachte Außenbereich gemeinsam mit Lars und Simone aus dem Boden gestampft (s.Bild 1). Mit Rundhölzern der Esskastanie wurde vorwiegend gearbeitet. Für die entsprechende Langlebigkeit wurden die Enden geteert, in den Boden eingelassen (70-90 cm) und mit großen Steinen und Lehm fixiert und verdichtet. Der komprimierte Lehm soll dafür sorgen, dass bergabfließendes Regenwasser von den im Boden steckenden Pfosten weggeleitet wird. Die Beiden, auf jeweils zwei Pfosten liegenden, Querbalken wurden traditionell eingezapft (Pfosten mit Zapfen versehen und Querbalken mit Zapfenlöchern). Auf diese Querbalken (im Dachbau auch Pfetten genannt) liegen drei Sparrenhölzer in Längsrichtung. Die Sparren wurden aufgekämmt. Was bedeutet, dass Ausklinkungen passgenau an den Auflageflächen der Pfetten ausgearbeitet wurden, welche ein Verrutschen in Längsrichtung verhindern. Zusätzlich wurden sie mit langen Schrauben über den Pfosten, bzw. Gewindestangen in der Mitte fixiert. Zu guter Letzt kamen sieben Dachlatten auf die Sparren, bevor eine Blechdachhaut befestigt wurde. Alles ebenfalls verschraubt. Die Stöße und Schraubenlöcher im Blech wurden mit Dachdichtungsmasse abgedichtet. Zusätzlich wurden zur Beschwerung des Daches große Steine darauf gelegt.
Des weiteren wurden als Aussteifung des Baus acht Kopfbänder gefertigt, welche mit traditionellen Versätzen versehen wurden, um einen kraftschlüssigen Verbund zu gewährleisten.

5 Brosso Italien Dachkonsturktion Processing area Kopie