Wir ließen die Camargue, den Reisanbau in Südfrankreich und die Flamingos hinter uns. Wir wollten schnell weiter Richtung spanische Grenze. Doch zuvor noch ein kleiner Abstecher in eine historische Stadt namens Aigues-Mortes. Ein großes Volksfest sollte dort auf uns warten. Eigentlich wollten wir auf einen Campingplatz, um mal wieder zu Duschen, Wasser aufzufüllen und die wichtigesten Geräte aufzuladen. Nach dem dritten Versuch mussten wir feststellen, dass diese wohl alle in der Nebensaison geschlossen haben. Dank des Volksfestes gab es um die Stadtmauer von Aigues-Mortes auf den großen Wiesen abgezäunte Bereiche zum Parken und Campen. Dort sollten wir dann unsere Nacht verbringen. Ein leckeres indisches Essen mit einer lustigen schweizer Familie am Nachbartisch hellte unsere Stimmung auf. Am nächsten Morgen war es jedoch super verregnet und stürmisch. Es wurde zu einem richtigen Abenteuer für uns Milchkaffee zu besorgen mit vielen Begegnungen unter einem Regenschirm auf dem Marktplatz. Vollig durchnässt, aber den warmen Kaffee in der Hand, konnten wir endlich in den Regen hinein fahren. Einfach weiter, dahin wo die Sonne scheint und es wärmer ist. Da macht es dann auch nix mehr, wenn bei strömenden Regen die Regenwischer nicht mehr funktionieren. Nach über 100 km Fahrpensum an diesem Tage, fing Tüti an zu ruckeln und trotz Gasgeben wollte sie einfach nicht mehr richtig weiter fahren. Bis wir schließlich das erste Mal auf unserer Reise richtig liegen geblieben sind. Mitten auf einer Bundesstraße am Feldrand in einer Kurve. Wirklich nicht der beste Platz zum liegen bleiben. Der erste Kontakt mit dem ADAC. Über 2 Stunden sollten wir dort auf den Abschleppdienst warten. Am Ende waren es nur 15 Minuten. Glück gehabt! Doch den restlichen Tag verbrachten wir in der Autowerkstatt. Diese stellte fest, dass wir Wasser im Tank haben. Also organisierten die gelben Engel unsere erste Nacht in einem nahegelegenen Hotel und wir kamen doch noch zu unserer warmen Dusche und allgemeiner Rundumpflege inklusive Klamotten waschen! Mit einem gereinigten Tank konnte es am nächsten Tag tatsache direkt weiter gehen…
Geschafft haben wir es 122 km nach Argelès-sur-Mer. Dort fühlten wir uns um den kleinen Kirchplatz mit den alternativen Menschen sehr wohl. In einem kleinen Kiefernwäldchen übernachteten wir mit anderen Buscampern in der Ferne. Eine Horrornacht mit nicht aufhörenden Bauchkrämpfen und Durchfall hielt mich wach. Ich war froh als endlich der Morgen heran war und mein Bauch sich endlich zu beruhigen schien. Doch Tüti hielt uns auf trap und sprang dieses Mal nicht an! „WWWWwww….“ Ein Versuch eilte dem Nächsten – Wir waren doch gerade erst in der Werkstatt gewesen – Sollten wir uns wieder abschleppen lassen? Ein paar kleine Versuche unternahmen wir, nichts half. Also wollten wir die Zündkerzen säubern und mussten uns erst einmal den passenden Schlüssel kaufen. Vor dem Baumarkt trafen wir dann unseren „Grand Bon Mécanique“, der seit einigen Jahren in seinem Bus lebt, zufällig ein wenig deutsch sprach und auch noch ehemaliger Automechaniker war.
– Fortsetzung folgt –